Was ist Yoga Nidrá?
Yoga Nidrá ist eine Spitzenmethode der Relaxation, die sowohl auf physische Entspannung abzielt, als auch ein Mittel der Selbstentwicklung darstellt.
Yoga Nidrá bedeutet wortwörtlich „Yoga-Schlaf“. In der Tat handelt es sich jedoch um einen Bewusstseins- oder Aufmerksamkeitszustand, bei dem der/die Praktizierende wach bleiben soll. Zum Praktizieren wird oft eine äußere Anleitung benötigt. Der/die Übende muss allerdings nicht zwingend alle Ansagen des/der Leitenden einhalten. Wichtig ist, entspannt, wach und aufmerksam zu bleiben und den Gedankenketten nicht zu folgen.
Yoga Nidrá wird traditionell in der Rückenlage praktiziert, am besten so, dass der Kopf des Übenden Richtung Norden (oder ggf. Osten) zeigt.
Wie genau macht man das?
Der genaue Ablauf hat mehrere Varianten, die von verschiedenen Schulen abhängen. Ein gewisser Kern bleibt aber gleich, genauso wie der Sinn der Übung.
Erstmal wird der Körper entspannt, sowohl physisch als auch mental. Das erfolgt z.B. durch Muskelentspannungsübungen, Aufmerksamkeitsreise durch den Körper, Polarisationstechniken, oder Visualisierung.
Es folgt das Verbleiben in diesem tief entspannten Zustand, wobei die Sankalpa aufgerufen wird.
Danach können weitere pratyaharische Techniken eingeschoben werden.
Zum Schluss wird die Sankalpa nochmal wiederholt und der/die Übende wird langsam aus der Relaxation zurückgeführt.
Was ist Sankalpa
Sankalpa kannst du so ungefähr mit Affirmation übersetzen. Es ist ein Vorsatz oder Wunsch, der in der Form eines Bildes oder einer
Wortformulierung (am besten beides kombiniert) in das Unterbewusste eingelegt
wird, um von dort auf den Menschen zu wirken.
Im Yoga dient sie einer bewussten Selbsterziehung.
Beim regelmäßigen Üben verwandelt sie die Übende nach und nach in die durch Sankalpa einprogrammierte Richtung. Aus dem Unterbewussten animiert das den Menschen, seine Kräfte zur Verwirklichung dieses Zieles anzustrengen.
Sankalpa wird mit Yoga Nidrá praktiziert, denn der entspannte und wachsame Zustand die besten Bedingungen für das Aufnehmen der Sankalpa in unser System bietet.
Die Wirkung der Sankalpa wird umso höher, je lebhafter, realer und präsenter die mit ihr verbundene Vorstellung aufgerufen wird=Die Sankalpa wird nicht aus der Beobachter-Sicht erlebt, sondern aus der Ich-Perspektive. Der/die Übende versucht, in dem Bild alle Gefühle, Sinneswahrnehmungen, Körperzustände zu spüren und die erstrebte Qualität in dem Moment als bereits erworben zu empfinden. Als ob er in dem Moment seine neue wundervolle Qualität feiern würde. Die Ladung an positiven Emotionen wie Freude, Dankbarkeit, Begeisterung oder Liebe unterstützt den Prozess der Verwirklichung von Sankalpa rasant.
Wie sieht Sankalpa aus
Die wörtliche Sankalpa sollte möglichst kurz, einfach, eindeutig und positiv formuliert werden. Die Formulierung erfolgt in der Präsenz-Form. Beispielhaft kann genannt werden: Ich bin ruhig (statt ich werde mich nicht ärgern), ich bin reich (statt ich habe keine Schulden), ich bin frei in meinen Entscheidungen (statt ich bin nicht mehr abhängig vom Rauchen) oder ich lebe in einer erfüllenden Beziehung (statt ich bin nicht mehr Single). Hier sind ein paar Beispiele, die als Inspiration dienen können. Jede/r ist allerdings dazu eingeladen, das Beste für sich selber zu formulieren (in meinen Yogastunden wird das Erschaffen/Finden der Sankalpa geübt)
Mein Körper ist gesund und voller Energie.
Jeden Tag geht es mir besser und besser.
Ich spüre meine Erfüllung.
Ich lebe im Wohlstand.
Ich liebe mein Leben/die Welt und mein Leben/die Welt liebt mich
Meine Arbeit ist sinnvoll, amüsant und bring viel Freude in die Welt.
Ich fühle mich sicher und unterstützt.
Ich lebe die beste Form meines Lebens.
Ich lebe das Göttliche in mir.
Für weitere Beispiele könnt ihr auch den Begriff ,,Affirmationen“ googlen oder meine Artikel zu den Kraftsätzen lesen.
Sehr bekannt dafür ist die Arbeit von Louise L. Hay, die sich intensiv mit dem Einfluss des Denkens und Sprechens auf die gelebte Wirklichkeit beschäftigt hat.